Entstehung der Düne


Entwicklung über 4 000 Jahre

Letztlich hat die Natur mehrere Tausend Jahre gebraucht, um diese scheinbar gleichmässige Düne anzuhäufen. Ihre Geschichte kann dank der sich abwechselnden Sandschichten und schwarzen Schichten rekonstruiert werden, wobei diese schwarzen Schichten vor allem im Winter am zum Atlantik hin gelegenen Westhang der Düne sichtbar sind. Dabei handelt es sich um frühere Waldböden, die von den Wissenschaftlern als "paléosols" bezeichnet werden. Die darin enthaltenen Bestandteile (Baumstämme, Keramikscherben, Tonfragmente etc.) können datiert werden. Im Winter sorgen starke Winde dafür, dass die Sandkörner auf der Westseite zum Dünenkamm hinaufgeweht werden und so die unter der Düne befindlichen Baumstämme freilegen.

 

Die Akkumulation des Sandes erfolgte in fünf Phasen:

 

Zwischen 4000 und 2000 Jahren v. Chr.  erstreckte sich das Plateau der Region Landes bis hin zum heutigen Standort der Düne. Er wies kein Relief auf und war mit See- und Waldkiefern bewachsen. Dieses erste Niveau entspricht dem "Paläosol" 1. Es umfasst zahlreiche Baumstämme und sonstige Vegetationsreste, die auf diese Zeit datiert wurden. Diese Schicht liegt auf Ortstein (frz. alios, kompakte schwarze Schicht, die aus der natürlichen Verdichtung von Sand, Eisenoxyd und organischem Material hervorgegangen ist, siehe Fotos rechts).

 

In der Urgeschichte haben sich mehrere Sandschichten abgelagert. Ihre Oberfläche entspricht dem Paläosol 2, der in einer Höhe von etwa 3-4 Metern über dem Meeresspiegel liegt. Diese Schicht enthält Pflanzenreste aus der Zeit zwischen 1200-1300 Jahre v. Chr. Dieser Boden ist im 7. Jahrhundert v. Chr. von Menschen besiedelt gewesen, wovon die Überreste einer Vase aus der Bronzezeit zeugen.

 

Anschließend haben sich drei Generationen von Dünen übereinander abgelagert. Diese "alten" Dünen haben sich während der Kälteperiode im Mittelalter zwischen den Jahren 500 und 1000 gebildet, in der es häufig zu Stürmen kam.

 

Gegen Ende des Mittelalters wurde das Klima milder und feuchter, so dass sich die Vegetation im Südwesten Frankreichs stärker entwickeln konnte. Ab dem Jahr 1500 ändert sich das Klima. Starke Winde liessen eine neue Reihe von sogenannten "neuen Dünen" entstehen, welche die alten Dünen überlagerten und auch Dörfer und Felder bedeckten. Der Mensch fixierte sie daher durch die Aussaat von Seekiefern durch Umsetzung des konsularischen Dekrets von 1801, das von Napoleon Bonaparte unterzeichnet wurde. Somit wurde die sich am heutigen Standort der Dune du Pilat befindliche Düne zu Beginn des 19. Jahrhunderts stabilisiert. Der oberste Paläosol (Paläosol 4) entspricht dem Boden dieses Kiefernwaldes. Darin wurden auch Töpfe gefunden, die für die Ernte des aus den Kiefern gewonnenen Harzes dienten.

 

Unter dem Einfluss der Erosion setzte sich die Düne gegen 1860 wieder in Bewegung, wodurch sich letztlich die Düne in ihrer heutigen Form gebildet hat.

Ortstein
Ortstein
Quelle: Wikipedia
Quelle: Wikipedia